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05 Verleimung
Allgemein
Wie bei allen Holzsorten hängt die Wahl des richtigen
Leims von der Art der Anwendung und der dafür benötigten
Stärke der Klebeverbindung ab. Accoya® Holz wurde mit
verschiedenen Klebstoffen für die unterschiedlichsten
Anwendungen getestet. Im Allgemeinen kann Accoya®
Holz Zuhilfenahme der meisten gängigen Holzleimsysteme
verleimt werden. Besonders gute Ergebnisse lassen
sich mit Klebstoffen auf der Basis von Polyurethan (PU),
Emulsion-Polymer-Isocyanat (EPI), Epoxid und Phenolharz-
Formaldehyd (PrF) erzielen. Die Ergebnisse der Verleimung
mit Polyvinylacetat (PVA) und Melamin-Harnstoff-
Formaldehyd (MUF) können stark voneinander abweichen.
Wenn Accoya® Holz verleimt werden soll, wird dringend
empfohlen, zunächst einen Test durchzuführen und
bei Bedarf beim Klebstofflieferanten Informationen
zum ausgewählten Klebstoff anzufordern, da dort das
entsprechende Wissen hinsichtlich des Leimverfahrens und
des Klebstoffs vorhanden ist.
Veränderte Eigenschaften
Die guten Verleimungseigenschaften von Accoya® Holz
wurden In umfassenden Tests nachgewiesen. Allerdings
müssen stets die modifizierten Eigenschaften des Produkts
beachtet werden. Dies ist von höchster Wichtigkeit, da
herkömmliche Holzkleber (PVAc, EPI, PU, PrF) entweder
beim Kontakt mit Wasser aushärten oder ein Teil des im
Kleber enthaltenen Wassers vom Holz aufgenommen
werden muss.
Das Acetylierungsverfahren verringert die Quellfähigkeit
des Holzes wesentlich. Dadurch werden Eigenschaften wie
die Fähigkeit von Fügeteilen zum „automatischen Verbinden“
beeinflusst. Eine weitere Auswirkung der Acetylierung
besteht darin, dass die Ausgleichsfeuchte von Accoya® Holz
unter den gleichen klimatischen Bedingungen wesentlich
geringer ist als bei unbehandeltem Holz. Während Accoya®
Holz dadurch eine besonders hohe Maßhaltigkeit erhält,
kann es auch bedeuten, dass die Absorptionseigenschaften
des Holzes aufgrund der wasserabweisenden Eigenschaft
der Holzoberfläche in den ersten Minuten anders sind.
Es kann vorkommen, dass Klebstoffe, denen Wasser als
Katalysator dient, oder solche, die aus zwei oder mehr
Komponenten mit unterschiedlichem Migrationsverhalten
bestehen, eine geringere Haftfähigkeit aufweisen.
Weitere Informationen zur Holzfeuchte von Accoya® Holz
finden Sie in Abschnitt 03 zum Thema „Holzfeuchte“. Aspekte,
die für das effektive Verleimen von Accoya® Holz besonders
beachtet werden müssen, sind im Folgenden aufgeführt.
Die Essigsäure, die in Accoya® Holz, nicht anders als in vielen
anderen langlebigen Hölzern, in geringen Mengen enthalten ist,
hat unter Umständen Einfluss auf den Klebstoff, insbesondere
wenn es sich um säurekatalysierte Klebstoffe oder Klebstoffe
mit einem großen Anteil an alkalischen Zusatzstoffen handelt.
Optimierung der Haftfestigkeit
Sie sollten sich unbedingt mit Ihrem Klebstofflieferanten
beraten, um beim Verleimen von Accoya® Holz beste Ergebnisse
zu erzielen. Folgende Punkte müssen besonders beachtet
werden:
X
Es sollte nach Möglichkeit und unter Beachtung der
Anweisungen des Klebstoffproduzenten auf beiden Seiten
gleich viel Klebstoff aufgetragen werden.
X
Unter Umständen empfiehlt sich eine verlängerte
offene/geschlossene Zeit, damit das Accoya® Holz den
Wasseranteil des Klebstoffs absorbieren kann.
X
Der während des Verleimens ausgeübte Druck muss
an die Festigkeit des Accoya® Holzes angepasst sein.
Dies gilt auch für die Temperatur, falls während der des
Verleimungsprozesses Wärme zugeführt wird. In diesem
Zusammenhang sollte Accoya® als mäßig hartes Weichholz
behandelt werden.
X
Wichtig sind auch die Aushärtezeit und die Umgebung für
die Aushärtung.
ACCOYA
®
– INFORMATIONSLEITFADEN